Heidenheim

Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen in neuen Räumen

Seit zehn Jahren bietet die Stiftung Haus Lindenhof in Heidenheim Menschen mit Behinderung Beratung und vielfältige unterstützende Dienstleistungen an, um ihnen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Nun ist die Beratungsstelle und die dazugehörige Begegnungsstätte von der Hinteren Gasse in die Ploucquetstraße 20 umgezogen. Die neuen barrierefreien Räumlichkeiten umfassen neben drei Büros und einem freundlich gestalteten Gemeinschaftsbereich fünf Ein-Zimmer-Appartements für Menschen mit Behinderung in ganz zentraler Lage.

Die Ziele, die man sich 2012 mit der Einrichtung der Beratungsstelle BAD (Beratung und ambulante Dienste) für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen gesetzt habe, seien nach wie vor brandaktuell, sagte Prof. Dr. Wolfgang Wasel, Vorstand der Stiftung Haus Lindenhof. „Es geht darum, dass Menschen mit Handicap möglichst selbstbestimmt als Teil unserer Gesellschaft leben können.“ Er wies auch darauf hin, dass solche Erfolgsgeschichten im Gemeinwesen nur in Netzwerken funktionieren könnten, also Gemeinschaftserfolge seien.

„Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann“, zitierte Oberbürgermeister Michael Salomo zu Beginn seines Grußwortes Bundespräsident Richard von Weizsäcker aus in seiner Weihnachtsansprache im Jahr 1987. Aus einer ehemaligen Industriebrache sei an diesem Ort in Heidenheim ein Vorzeigeprojekt entstanden. Von Menschen mit Behinderung könne man lernen, worauf es wirklich ankomme. Was hier geschehe sei wahre Inklusion und sichere die Würde der Menschen.

Planung und Ausführung des Bauprojekts erfolgte durch die Essinger Wohnbau GmbH. Geschäftsführer Horst Enßlin verwies auf eine jahrelange erfolgreiche Partnerschaft bei verschiedenen Projekten mit der Stiftung Haus Lindenhof, unter anderem bei der Betreuten Seniorenwohnanlage in Nachbarschaft zum Pflegeheim St. Franziskus. Es sei sehr sinnvoll, dass Sozialträger und Bauträger zusammenfinden. Enßlin lobte auch die gute Begleitung durch die Stadt Heidenheim.

Die Segnung des Hauses übernahm Brigitte Scherer von der Stabsstelle Pastoral und Seelsorge der Stiftung. Der Haussegen sei ein alter christlicher Brauch und wolle das Haus und alle, die darin wohnen und arbeiten, unter den Segen und Schutz des lebendigen Gottes stellen, so die Theologin. Sie überbrachte nach altem Brauch, als Zeichen für die lebensnotwendigen Dinge, Brot und Salz. „Brot macht uns satt, wenn wir Hunger haben“, sagte sie, und „wir sind auch auf einer anderen Ebene Brot füreinander, wenn wir uns dem anderen zuwenden und Zeit schenken“. Salz gebe die Würze und mache das Miteinander zu einem Geschmackserlebnis. Ihr sowie der besondere Dank aller Redner galt auch dem Mitarbeiterteam der Heidenheimer Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung.