Grüner Förder- und Betreuungsbereich

Alles begann mit einem einfachen Handrasenmäher

Menschen mit Behinderung wollen nicht nur Unterstützung und Hilfe empfangen, sie wollen sich auch einbringen, nützlich sein und teilhaben am Leben der Gemeinschaft. Das gilt auch für die Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen und sehr hohem Unterstützungsbedarf im Förder- und Betreuungsbereich (FBB) Luise von Marillac der Stiftung Haus Lindenhof. Und so entstehen immer wieder neue Ideen und Beschäftigungsangebote, die das möglich machen. So auch ein Rasenmähen-Projekt und der „grüne FBB“.

„Begonnen hat eigentlich alles schon vor ein paar Jahren“, erinnert sich Kornel Szarvas, Fachkraft in einer Arbeitsgruppe im Förderbereich. „Da haben wir für unsere Gruppe einen Handrasenmäher beschafft. Die Idee war, dass unsere Beschäftigten ihren eigenen Gartenbereich pflegen und so für sie ein neues Beschäftigungsfeld entsteht, erzählt er. Das habe sich schnell herumgesprochen und so dauerte es auch nicht lange bis auch andere Gruppen im FBB diesen Handmäher ausleihen wollten, um kleinere Mäharbeiten mit den Beschäftigten durchzuführen. Mit der Zeit wurden die zu mähenden Rasenflächen immer mehr und deshalb entschied man einen ‚richtigen‘ Benzin-Rasenmäher anzuschaffen, führt Szarvas weiter aus. Die Folge: die Rasenflächen, die von den FBB-Beschäftigten gemäht wurden, wurden immer mehr und immer größer. So bildeten sich mit der Zeit feste „grüne“ Arbeitsgruppen, die dann auch noch das Hecken schneiden und Kehren von Wegen übernahmen.

Jetzt bot der FBB auch den umliegenden Gemeinden die Erledigung kleinerer Arbeiten im Bereich der Grünflächenpflege an. So entstanden neue Kooperationen. Beschäftigte kümmern sich um die Pflege von Spielplätzen oder führten „Bachputzeten“ durch. Seit diesem Jahr mähen Beschäftigte des FBB in regelmäßigen Abständen auch Rasenflächen zweier Wohnanlagen in Bargau und Heubach. Und natürlich hat sich in der Nachbarschaft herumgesprochen, dass Beschäftigte der Stiftung Haus Lindenhof regelmäßig vorbeikommen. „So ergaben sich schon einige nette Gespräche mit der Nachbarschaft“, freut sich Kornel Szarvas. Einmal wurden die fleißigen Gartenarbeiter von einer netten älteren Dame gebeten, ihr ein paar alte Bücher aus dem Haus zu tragen. Eine andere Dame bat die Gruppe darum, auch den Rasen vor ihrem Haus zu mähen, da ihr dies mittlerweile immer schwerer fällt. Als Lohn gab es frisch gebratenes Spiegelei für die fleißigen Helfer. Man darf also gespannt bleiben, welche weiteren interessanten Begegnungen die nächste Mähsaison zu bieten hat.