„Mir gefallen hier vor allem die abwechslungsreichen und vielfältigen Aufgaben“

Tobias Busch

Ein Einblick in den Arbeitsalltag von Tobias Busch

Vom Schrauben, Miteinander und Dazugehören

Schrauben montieren, Verpackungen fertig stellen, Logistik mitgestalten – das ist Tobias Buschs tägliche Arbeit, die er mit Begeisterung erledigt. Der 32-jährige arbeitet seit Mai 2019 bei der Schwäbisch Gmünder Firma uwe JetStream und trägt dazu bei, beispielsweise Gegenstromanlagen und Massagedüsen herzustellen.
Dennoch ist es ein besonderes Beschäftigungsverhältnis, denn Tobias Busch ist psychisch erkrankt. Viele Bewerbungen blieben erfolglos, für den jungen Mann war es schwierig, unter den Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarkts eine Anstellung zu finden. Arbeitstempo und Belastbarkeit wären zu stark für Tobias Busch. Doch bei uwe JetStream gab man ihm eine Chance. Jobcoach Johannes Rodi von der PRODI Werkstatt der Stiftung Haus Lindenhof vermittelte ihm die Stelle und so wurde der junge Mann Teil des Teams in Form eines betriebsintegrierten Arbeitsplatzes. Zuvor absolvierte Tobias Busch dort ein halbjähriges Praktikum. Auch aktuell arbeitet Tobias Busch unter Einhaltung der Arbeits- und Hygienestandards bezüglich Corona bei uwe JetStream. Es verdeutlicht: selbst in solch herausfordernden Zeiten, ist es möglich Inklusion zu ermöglichen.

An seinem Arbeitsplatz fühlt sich Tobias Busch wohl – er kann in seinem Tempo arbeiten, niemand setzt ihn unter Druck – er kann er selbst sein und ist gerade aufgrund dessen eine produktive Arbeitskraft. „Mir gefallen hier vor allem die abwechslungsreichen und vielfältigen Aufgaben“, erzählt Tobias Busch. Qualität ist ihm dabei sehr wichtig. So zählt er z.B. Schrauben zweimal nach, bevor sie in weiteren Arbeitsschritten verwendet werden, auch wenn es dann ein wenig länger dauert. Er weiß sich auch zu helfen und integriert Hilfsmittel wie Zählschablonen, die ihm das Arbeiten erleichtern. Durch seine Beschäftigung bei uwe JetStream trägt er viel Verantwortung und kann jederzeit Kollegen oder den Chef fragen, falls Probleme bezüglich eines Arbeitsauftrags entstehen.

„Wichtig ist, dass die Arbeit Spaß macht, nur so kann man auch wirklich darin aufgehen“, meint Johannes Rodi. Zu Beginn der Beschäftigung wurde vereinbart, keinen Termindruck auszuüben und Rücksicht auf die psychische Erkrankung von Tobias Busch zu nehmen, erzählt der Jobcoach weiter. Für viele Menschen sind psychische Erkrankungen oft nicht nachvollziehbar, bei uwe JetStream besteht jedoch das Verständnis dafür, wie Geschäftsführer Wilhelm Nussbächer erläutert: „Für uns gehört Tobias Busch wie selbstverständlich dazu. Er macht seine Arbeit sehr gut, ist zuverlässig und Teil unseres Teams. Ich bin froh darüber, dass er sich so gut integriert hat. Wir möchten ihm eine Chance geben und sind gleichzeitig stolz darauf, dass in unserem Unternehmen Inklusion stattfindet“. Tobias Busch bearbeitet nicht nur einfache Montagetätigkeiten, sondern auch komplexe Düsengehäuse. Das Wissen aus seinem Maschinenbaustudium bringt er dabei ein und ist ihm eine große Hilfe. Und das gute Miteinander trägt auch schon Früchte: Mittlerweile erprobt eine weitere Person mit psychischer Erkrankung ihre Belastungsfähigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt in der Firma.

„Ich bin stolz darauf, ein Teil von uwe JetStream zu sein“, meint Tobias Busch und lächelt. Auch Johannes Rodi erzählt, dass er dankbar sei, dass der junge Mann eine Chance bekam, in einem betriebsintegrierten Arbeitsplatz tätig sein zu können. Die Aufgabe des Jobcoachs besteht darin, auf Unternehmen zuzugehen, Gelegenheiten für Menschen mit psychischer Erkrankung zu schaffen und für sie da zu sein, sie zu begleiten, auch wenn herausfordernde Situationen vorkommen, aber: „Für beide Seiten ist die Beschäftigung ein Gewinn“, so Rodi.