Richtfest der neuen Senioren-WG am Westlichen Stadtgraben in Aalen

Individuelles Wohnen in Gemeinschaft

Die Stiftung Haus Lindenhof baut mitten in Aalen – im Westlichen Stadtgraben – ein Gebäude für eine ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft mit zwölf Plätzen. Nun konnte Richtfest gefeiert werden. Hermann Staiber, Vortand der Stiftung Haus Lindenhof, erinnerte daran, dass auf der Suche nach einem geeigneten zentralen Standort bereits 2016 erste Gespräche mit Oberbürgermeister Rentschler geführt wurden. Aus drei möglichen Standorten wählte man den Westlichen Stadtgraben, weil er sowohl sehr zentrumsnah liege als auch an den Grünanlagen am Kocher. Oberbürgermeister Thilo Renschler bestätigte, dass dies eine gute Standortwahl war „nach dem Rathaus am zweitbesten Platz im Aalener Stadtzentrum“. Für den Ostalbkreis beglückwünschte Sozialdezernentin Julia Urtel die Stiftung zu einem weiteren neuen Baustein in der Pflegelandschaft. Vorstand Prof. Dr. Wolfgang Wasel wies darauf hin, dass Senioren-Wohngemeinschaften als Kleinsteinrichtungen individuelles Wohnen in Gemeinschaft bieten sowie eine „extrem hohe Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit“. Ganz wichtig sei dabei die Verankerung im Sozialraum.

Das Gebäude wurde von Aalener Architektenbüro KAYSERARCHITEKTEN geplant. Gesamtbaukosten rund drei Millionen Euro. Das Deutsche Hilfswerk fördert 300.000 Euro und das Land Baden-Württemberg mit 100.000 Euro.

Im Erdgeschoss des dreigeschossigen teilunterkellerten Gebäudes befinden sich der gemeinsame Wohn- und Essbereich sowie fünf Einzelzimmer, im Obergeschoss weitere sieben Einzelzimmer. Alle Zimmer verfügen über ein barrierefreies Bad. Die Zimmergröße beträgt ca. 25 m². An den gemeinsamen Wohn- und Essbereich schließt eine großzügige Terrasse an. Im dritten Obergeschoss entstehen drei Mietwohnungen mit unterschiedlichen Zuschnitten und Größen.

Ein Carport dient als Fahrradunterstellplatz, für PKWs stehen vier Stellplätze zur Verfügung.

Das Gebäude wurde höhenmäßig so ausgerichtet, dass ein barrierefreier Zugang vom Westlichen Stadtgraben und von der Caroline-Fürgang-Straße her möglich ist.

Seit dem Frühjahr 2014 ermöglicht das neue Wohn-, Teilhabe und Pflegegesetz (WTPG) in Baden-Württemberg neue Wohnformen für Senioren und schafft so den notwendigen Rahmen für eine solche Senioren-Wohngemeinschaft. Die Stiftung will künftig Senioren, zusätzlich zu ihren beiden Pflegeeinrichtungen St. Elisabeth und Marienhöhe, auch dieses neue Wohnangebot in Aalen anbieten. Bereits seit 2016 betreibt die Stiftung eine solchen Wohngemeinschaft in Wasseralfingen.

Eine Wohngemeinschaft bietet Senioren sowohl größtmögliche Individualität und Selbstbestimmung als auch Sicherheit durch eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Die dort mitarbeitenden Präsenzkräfte übernehmen unterstützende Aufgaben im Haushalt. Pflegerische Tätigkeiten werden durch ambulante Pflegedienste abgedeckt, die die Gemeinschaft selbst beauftragt. Die Mieter und Mieterinnen sollen ihr Leben und ihren Alltag entsprechend ihren Wünschen und Bedürfnissen in einer familiär geprägten Gemeinschaft selbst gestalten.