Neuer Förder- und Betreuungsbereich in Mutlangen

Der Spatenstich fand statt

Die Stiftung Haus Lindenhof baut in Mutlangen einen weiteren Förder- und Betreuungsbereich (FBB) für 30 Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sowie sehr hohem Unterstützungsbedarf. Auch zehn Mitarbeiter/-innen werden dort einen neuen Arbeitsplatz bekommen. Dort erhalten die Menschen mit Behinderung eine klare Tages- und Wochenstruktur, die ihren persönlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Wünschen gerecht wird. Ziel ist es, die Persönlichkeit der Beschäftigten zu stärken und Teilhabe sowohl am gesellschaftlichen Leben als auch am Arbeitsleben zu ermöglichen. Dieses Angebot unterbreitet die Stiftung Haus Lindenhof bereits für rund 180 Menschen mit Behinderung in den FBBs Luise von Marillac in Bettringen, in der Werkstatt am Salvator in Schwäbisch Gmünd sowie im FBB Martin von Porres in Ellwangen. Das Besondere am neuen FBB in Mutlangen ist, dass dieser solitär besteht und nicht an eine Werkstatt für behinderte Menschen angegliedert ist. Seit einer Bedarfsermittlung im Jahr 2019 steht fest, dass zusätzliche Plätze im Ostalbkreis benötigt werden. Nun fand der Spatenstich statt.
Landrat Dr. Joachim Bläse freute sich über den neuen FBB: „Unsere Gesellschaft ist nur so stark, wie wir uns um die Menschen kümmern“. Er plädierte für ein differenziertes Hilfeangebot, das den unterschiedlichen individuellen Bedürfnissen gerecht werde. Auch Mutlangens Bürgermeisterin Stephanie Eßwein lobte das Vorhaben der Stiftung Haus Lindenhof: „Der geplante Förder- und Betreuungsbereich ist eine tolle Ergänzung im Gewerbegebiet „Breite Nord“ und eine Bereicherung für Mutlangen.“
Das Ziel der Stiftung Haus Lindenhof ist es, ihre Angebote mit einer hohen Integration in den Sozialraum einzubinden. Die Zusammenarbeit mit den Mutlanger Betrieben, Vereinen und ganz generell mit der Bevölkerung ist hierbei maßgeblich. Die bereits bestehenden Kooperationen sollen intensiviert und neue gestaltet werden. Der Standort des FBBs in Mutlangen stellt gleichzeitig auch eine stiftungsinterne Brücke zu den bereits bestehenden dezentralen Wohnangeboten in Mutlangen und Spraitbach sowie dem Pflegeheim St. Markus her. Auch für die zehn Bewohner/-innen des gemeinschaftlichen Wohnens der Diakonie Stetten in Schwäbisch Gmünd-Rehnenhof und Bewohner/-innen der Einrichtungen der Lebenshilfe bietet das Angebot eine wohnortnahe Tagesstruktur. „Wir gehen mit unseren Arbeits- und Beschäftigungsangeboten dorthin, wo auch andere Menschen arbeiten“, sagte Matthias Quick, Bereichsleiter Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung der Stiftung aus Lindenhof und hob damit das Teilhabeprinzip hervor.
Dass selbstbestimmt leben ein gemeinsames Leitbild von Landkreis und Stiftung sei, stellte Hermann Staiber, Vorstand der Stiftung Haus Lindenhof, fest. Sein Dank galt dem Landkreis und der Gemeinde Mutlangen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung des Vorhabens, aber auch den Planern sowie dem Land Baden-Württemberg, dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) sowie der Aktion Mensch. Um den aktuellen Bedarf an Plätzen für diese Personengruppe abzudecken betreibt die Stiftung Haus Lindenhof bis zur Eröffnung der neuen Einrichtung derzeit eine Übergangslösung im „GmündTech“ im Gewerbegebiet „Krähe“ in der Schwäbisch Gmünder Weststadt in Mutlangen.
Das eingeschossige Gebäude in ökologischer Bauweise soll laut Architekt Valentin Brenner im Sommer 2024 in Betrieb gehen. Der Neubau des FBBs wird knapp 4 Millionen Euro kosten, Zuschüsse erhält die Stiftung Haus Lindenhof vom Land Baden-Württemberg in Höhe von 668.000 Euro sowie vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) in Höhe von 230.000 Euro. Der feierliche Spatenstich wurde musikalisch umrahmt von Norbert Bausback und Manfred Fischer von der Musikschule Waldstetten.